Gleich zwei Kurse hatten im März 2023 ihre "Schauspielwoche". Diese ist fester Bestandteil des Lehrplans und findet in allen Kursen statt. Innerhalb von wenigen Tagen studierten die Teilnehmenden ein Stück ein und führten es vor Publikum auf. Der Kurs HEP 2022BW beschäftigte sich  mit dem Thema "Freiheit und Verantwortung" :

Theaterprojekt vom 20.- 24. März 2023 - „Freiheit und Verantwortung“

Wir suchten, bewegten, choreographierten, schrieben und spielten vier Tage lang zum Thema „Freiheit und Verantwortung“. Die 70 minütige Werkstatt-Präsentation der 25 Seminarist*innen wurde von Nicole Huiskamp und Beate Krützkamp begleitet und einstudiert. Am Donnerstagabend und Freitag konnten wir in der Dorfgemeinschaft Hermannsberg dreimal aufführen. Wir begannen mit einem Kinderstück mit dem Titel „Ich bin für mich“ und endeten mit dem Antikriegstext von Wolfgang Borchert „Sag Nein!“.

Hier einige Statements der Seminarist*innen aus dem Stück:

• Je älter man wird, desto mehr Verantwortung bekommt man.
• Man braucht Verantwortung, obwohl es unangenehm ist, um sich zu entwickeln
• Verantwortung heißt für mich, dass ich anderen Menschen die Arbeit erleichtere.
• Ich kann nicht aufhören, Verantwortung zu übernehmen. Das Verantwortungsgefühl ist manchmal wie ein Gift.
• FREIHEIT bedeutet, mich nicht von der Gesellschaft beeinflussen zu lassen, sondern meine eigenen Entscheidungen zu treffen.
• Freiheit heißt für mich: Machen, worauf ich Lust habe, ohne dabei an Regeln zu denken.
• Freiheit bedeutet, Verantwortung zu übernehmen.
• Verantwortung erlange ich über Freiheit.
• Nur durch meine Verantwortung kann ich die eigene Freiheit gestalten.

Beim kreativen Schreiben entstand folgender Text von Kirill, den wir mit einer Bewegungssequenz auf die Bühne brachten:

„Eines Tages war ich verloren. Ich befand mich in einer Sackgasse, die Grenze war klaffend und unüberwindbar. Ich befand mich am Rande meiner selbst. In diesem Moment verengte sich die Welt auf die Größe meines Kopfes und ich selbst wurde grenzenlos. Alle meine Fragen wurden beantwortet. Und die, die es nicht waren, brummten in der Dunkelheit, ohne jede Antwort. Der einzige logische und sichere Schritt war das Ende, die vollständige Auflösung des Bewusstseins im Universum, der Aufbruch.

Aber da war ein leises Rattern, ein Klingeln, ein leichter und zuversichtlicher Seufzer: Du musst leben.

Leben.

Leben?

Leben!

Ich habe gefunden. Ich habe gefunden! Ich bin mehr als pfeifendes Fleisch. Ich bin nicht nur Materie, die sich selbst begriffen hat. Ich bin ich. Ich bin jetzt und hier. Ich kann denken, fühlen, machen. Es gibt noch keine Antwort. Die Zukunft ist grenzenlos. Ich dachte, ich sei frei, erhaben über die Welt. Ich kam der Freiheit näher, indem ich Teil der Welt wurde und die Welt zu einem Teil von mir machte. Ich bin lebendig und ich bin lebendig und die Freiheit ist immer lebendig in mir.“