"Oh, wer sich einmal auf den Kopf sehen könnte" - so überlegt der gelangweilte Prinz über den Sinn des Lebens.

Das Theaterstück 'Leonce und Lena' schrieb Georg Büchner 1836. Mit ihm parodierte er den dekadent gewordenen Adel.

König Peter ist verwirrt und zerstreut, die Menschen bringen ihn in Konfusion. "Wofür war der Knoten in meinem Schnupftuch? Woran wollte ich mich erinnern? ... - Ah, an mein Volk wollte ich mich erinnern!". Die Zwangshochzeiten höfischer Gesellschaften erscheinen paradox. Ohne sich je begegnet zu sein, sollen Prinzessin Lena und Prinz Leonce verheiratet werden. Lena: "Warum schlägt man einen Nagel durch zwei Hände, die sich nicht suchten?"
Beide wählen unabhängig voneinander die Flucht. Durch Zufall - oder durch Vorsehung? - treffen Lena und Leonce während ihrer Flucht in einem Wirtshaus aufeinander und verlieben sich.

Am Donnerstagabend, 01.02.2024 zeigten die Seminarist*innen im zweiten Ausbildungsjahr Heilerziehungspflege die Komödie im Saal der Dorfgemeinschaft Lehenhof vor 80 intensiv mitgehenden Zuschauenden. Die Lieder und der Wortwitz des Dieners Valerio erhielten am Lehenhof begeisterten Zwischenapplaus.

Am nächsten Morgen um 10 Uhr gab es im Seminargebäude der Camphill Ausbildungen für Mitarbeitende und Kursteilnehmende die zweite Aufführung. Den Schauspielenden gelang es dabei, das Publikum sowohl mit humorvollen Szenen zum Lachen zu bringen, als auch mit ruhigeren Dialogen in die Geschichte einzutauchen. Die nicht ganz einfach zu lernenden Texte von Georg Büchner und  viele Szenenwechsel ließen nicht merken, dass die Darstellenden nur knapp vier Tage für die Proben zur Verfügung hatten. So gab es auch nach der zweiten Aufführung im Seminargebäude den verdienten großen Applaus.

Die Schauspielwoche fand unter der Leitung von Beate Krützkamp und Nicole Huiskamp statt.

Text und Fotos: Beate Krützkamp und Marein Dietmar