Paola Pérez über ihren Erasmus+ Aufenthalt in Irland
16.07.2025
„Ich habe ganz viel über Selbstständigkeit, Kunst und Miteinander gelernt“ - Als erste Fachschülerin hat Paola Pérez ein 3-monatiges Auslandspraktikum im Rahmen von Erasmus+ absolviert – und zwar in Irland. Im Interview berichtet sie von ihren Erfahrungen, Herausforderungen und was sie aus dieser besonderen Zeit mitnimmt.
Weitere Infos zum Programm gibt’s hier: https://erasmus-plus.ec.europa.eu/de
Paola, magst du dich kurz vorstellen?
Ich heiße Paola Pérez und mache die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin. Ich bin aktuell im 2. Ausbildungsjahr und arbeite in der Einrichtung Hausenhof in Bayern, in der Nähe von Nürnberg.
Wann hast du das erste Mal von Erasmus+ bei uns gehört?
Das war letztes Jahr, im Juni oder Juli, kurz vor den Sommerferien. Jessica (Koordinatorin Erasmus+, Camphill Ausbildungen) hat uns das Programm vorgestellt und erklärt, wie wir uns bewerben können.
Wie lief der Bewerbungsprozess für dich ab?
Ich habe Jessica im August geschrieben, dass ich interessiert bin. Sie hat mir erklärt, wie ich mich bewerben kann. Zuerst musste ich mit meiner Einrichtung sprechen, ob ich überhaupt drei Monate ins Ausland gehen darf. Als ich die Zusage hatte, habe ich begonnen, die nötigen Unterlagen zusammenzustellen.
Für mich war das ziemlich aufwendig, weil ich aus Südamerika komme und ein Visum beantragen musste. Ich brauchte Dokumente von meiner Krankenkasse, der Schule, meinen Schulvertrag – wirklich viele Unterlagen. Als alles beisammen war, habe ich das Visum über die Botschaft in Berlin beantragt.
Darauf musste ich fast 1,5 Monate warten.
Wie hast du deinen Einsatzort gefunden?
Jessica hat uns drei Einrichtungen vorgestellt. Ich habe dann im September Mails nach Norwegen und Irland geschrieben. Die Einrichtung in Irland hat mir geantwortet. Ich habe meinen Lebenslauf und ein Motivationsschreiben geschickt. Im Januar wurde ich zu mehreren Online-Gesprächen eingeladen – und im Februar kam die Zusage.
Wann ging es dann für dich los und wo genau warst du?
Im April habe ich angefangen – für drei Monate. Ich war in einer Einrichtung namens L’Arche in der kleinen Stadt Callan, ziemlich in der Mitte von Irland. Die Einrichtung ist gut in die Stadt integriert. Es war schön zu sehen, wie die Bewohner*innen mit den Menschen aus dem Ort in Kontakt stehen.
Wie war die Struktur deiner Arbeit vor Ort?
Ich war in der Werkstatt tätig – dort läuft das alles etwas anders als bei uns. Jede Person hat einen individuellen Wochenplan, je nach Interesse. Man kann in die Töpferei, in den Druckraum, zum Tanzen oder Sport machen – es geht weniger um Produktion, sondern mehr um Begegnung und Teilhabe. Das hat mir sehr gut gefallen.
Was war dein Lieblingswerkstattbereich?
Die Töpferei! Dort habe ich auch meine praktische Lernsituation gemacht. Aber auch die Druckerei hat mir gut gefallen.
Wie sah dein Tagesablauf aus?
Meine Arbeitszeiten waren von 9 bis 16 Uhr. Danach hatte ich frei. Ich habe ein bisschen selbst Englisch gelernt und bin einmal pro Woche nach Kilkenny gefahren – da gab es einen „Conversation Club“ mit anderen Leuten aus verschiedenen Ländern. Das war super, um Leute kennenzulernen und Englisch zu üben.
Wie war die Rückmeldung der Einrichtung in Irland?
Sie waren sehr angetan und haben sich gefreut, dass sie unterstützt werden. Ich war auch die erste Erasmus+-Praktikantin dort. Ein Mitschüler von mir ist aktuell noch vor Ort.
Würdest du Erasmus+ weiterempfehlen?
Auf jeden Fall! Es ist eine tolle Erfahrung – nicht nur fachlich, sondern auch persönlich. Man lernt viel über sich selbst, über andere Kulturen und gewinnt neue Perspektiven.
Vielen Dank, Paola, für deine Offenheit und die spannenden Einblicke in deine Zeit in Irland!
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Fotos: Paola Pérez