Rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten die Camphill Ausbildungen und der Verband für anthroposophische Pflege am 09. Februar 2017 beim gemeinsamen Pflegefachtag begrüßen. Der Fachtag fand unter dem Thema „Pflege, die gut tut – anthroposophische Pflege im Alltag“ statt und bot neben zwei Fachvorträgen vor allem auch praktische Erfahrungen in verschiedenen Workshops.Veranstaltungsort waren die erst im Oktober 2016 neu bezogenen Räumlichkeiten der Camphill Ausbildungen in der Siemensstraße  in Fellbach.

Die Gäste wurden zunächst von Inge Schnell, Geschäftsführerin der Camphill Ausbildungen gGmbH, und Martina Erbe, Schulleitung der Berufsfachschule für Altenpflege und Altenpflegehilfe begrüßt. Sie berichteten von der Entwicklung des Standortes und wiesen auch auf zwei neue geplante Ausbildungsangebote hin: ab Herbst werden in Fellbach auch die Ausbildungsgänge Altenpflegehilfe in Teilzeit und Altenpflegehilfe für Nicht-Muttersprachler Deutsch angeboten. Damit reagieren die Camphill Ausbildungen auf den aktuellen Bedarf in der Pflegelandschaft.

Norbert Zimmering, Vorstandsmitglied des Nikodemuswerk e.V., betonte in seinem Grußwort den Stellenwert der Altenpflegeausbildung und nannte als wichtigen Baustein auch die interkulturelle Kompetenz, welche im Arbeitsalltag immer mehr gefordert ist. Herr Zimmering überreichte zudem eine großzügige Spende über 2.000 € von der Antonie von Siemens-Stiftung, für die die Camphill Ausbildungen sich herzlich bedankten.

Bei den beiden Fachvorträgen spielte das Thema Achtsamkeit eine wichtige Rolle. Rolf Heine, Geschäftsführer der Akademie für Pflegeberufe an der Filderklinik, zeigte in seinem Vortrag „Pflegegesten als Ausdruck guten Willens“ eindrucksvoll, wie die anthroposophische Pflege durch Achtsamkeit und Berücksichtigung der Lebensphasen menschengemäß wirken möchte.

Um die „Achtsame Pflege von Menschen mit Behinderung“ ging es im anschließenden Vortrag von Elke Zech, Diplom-Pflegepädagogin. Eine gute Pflege ermöglicht Teilhabe und Mitbestimmung und stärkt die Lebensqualität der betreffenden Personen. Darum ist die Qualität der Pflege von zentraler Bedeutung.

Am Nachmittag konnten die Teilnehmer in sechs verschiedenen Workshops selbst praktische Erfahrungen sammeln. Frau Zölle von der Wala Heilmittel GmbH informierte beispielsweise über „Therapeutische Waschungen und Bäder“, und Frau Adolphi vom Pflegebildungszentrum an der Filderklinik stellte das Thema „Ernährung – Sinnespflege bei der Nahrungsaufnahme“ vor.

Beim abschließenden Plenum berichteten viele Teilnehmer, Impulse aus den Vorträgen und Workshops mit in den Arbeitsalltag nehmen zu können. Diese müssen nicht unbedingt viel Zeit kosten und können im Kleinen eine Veränderung bewirken. Mit diesem positiven Ausblick ging der Fachtag zu Ende. Auch im kommenden Jahr wird bei den Camphill Ausbildungen wieder ein Pflegefachtag stattfinden.